Funktionsweise einer Wärmebildkamera
Wärmebildkameras für die Jagd erzeugen Thermografien (weshalb sie auch Thermografiekameras genannt werden können), das heißt sie bilden Darstellungen von unterschiedlichen Temperaturen bzw. Temperaturbereichen (Wärmesignaturen). Die Temperaturmessung erfolgt dabei kontaktlos wie bei Infrarotkameras. Diese Wärmebildkameras zeichnen einerseits wie gewöhnliche Kameras Bilder auf, geben diese aber andererseits zwar in den korrekten Konturen, aber nicht in den Originalfarben wieder. Denn die unterschiedlichen Temperaturen werden mithilfe eines Thermografiesystems in Farben wiedergegeben – in der Regel von einem sehr lila-farbenen Blau für besondere Kälte bis zu einem äußerst dunklen Rot für extreme Hitze. Es gibt auch Varianten, bei denen die Temperaturbereiche anhand einer Skala von Grautönen von weiß bis schwarz dargestellt werden. Diese Darstellungen sind möglich, weil die Wärmebildkameras über einen Sensor für Infrarotstrahlung verfügen. So wird die thermische Strahlung von Gegenständen in ein Bild verwandelt. Die Infrarotstrahlung geht jedoch nicht durch Wände hindurch, das heißt man kann mithilfe der Wärmebildkamera nur die Temperaturen von dem visualisieren, was man auch als Bild auf einer normalen Kamera sehen könnte – mit der Einschränkung, dass man nicht durch Fenster und Ähnliches hindurch sehen kann. Wärmebildkameras benötigen überhaupt kein Licht, um ein scharfes Bild zu erstellen, da sie nur die Infrarotstrahlung, die für den Menschen sonst nicht sichtbar ist, in Bildinformationen umwandeln. Die Technik funktioniert dabei umso besser, je stärker die Temperaturunterschiede sind. Erfahren Sie hier mehr über Infrarot-Wärmebildtechnik.
 Technische Hürden von Wärmebildgeräten
 Das Hindernis für diese Technik ist, dass die Luft selbst auch Strahlung abgibt und von der Seite zudem die Sonne strahlt, was die Messergebnisse beeinflussen kann. Auf nähere Distanzen bis 20 Meter eingesetzt ist das nicht relevant. Blickt man allerdings auf mehrere hundert Meter entferntes, braucht das Wärmebild entsprechende Korrekturen. Das führt dazu, dass die Kameras für unterschiedlich weite Entfernungen geeignet sind. Allerdings machen weitere Entfernungen bei Messobjekten auch genauere Verarbeitungen notwendig, weshalb Wärmebildkameras für weitere Distanzen auch deutlich teurer sind. Die Bildauflösung (Pixeln) ist bei Wärmebildkameras im Vergleich zu herkömmlichen Messgeräten deutlich schlechter, 384x288 ist nahezu das Maximum unter den vorhandenen Wärmebildkameras.
 Wärmebildkamera bei der Jagd
 Wärmebildkameras können sowohl bei Tag als auch bei Nacht eingesetzt werden. Dass sie zudem bei völliger Dunkelheit eingesetzt werden können, unterscheidet sie von anderen Techniken wie den Restlichtverstärkern. Es gibt sie als einfache Handgeräte oder als Wärmebildvorsatzgeräte. Es gibt auch bei Wärmebildgeräten für die Jagd einen schwarz-weiß Modus. Hier werden die Temperaturen von dunkel (sehr kalt) bis sehr hell (besonders heiß) abgebildet. Das hat den Vorteil, dass die wärmeren Lebewesen nicht in blendend hellen Farben dargestellt werden. Für die Nachsuche sind Wärmebildgeräte jedoch nur bedingt interessant, weil beispielsweise Wild nur erkennbar ist, wenn es nicht durch Gebüsch oder Gräser verdeckt wird. Besser geeignet sind Wärmebildgeräte dafür, Wiesen vor dem Mähen nach beispielsweise Rehkitz abzusuchen, um zu verhindern, dass diese durch den Mäher getötet werden. Eine Integration der Wärmebildkamera in ein Zielfernrohr, wie es sich viele Jäger wünschen würden, wäre zwar technisch möglich, ist aber in Deutschland verboten!